
Die Ursprünge der Schröpftherapie
Linderung chronischer Schmerzen
Eine in Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine veröffentlichte Studie zeigte, dass Schröpfen chronische Nackenschmerzen deutlich linderte. Bei Teilnehmern, die Schröpftherapie erhielten, sank ihr Schmerzindex von 9,7 auf 3,6, während die Kontrollgruppe nur eine sehr geringe Verbesserung erfuhr. Die positiven Auswirkungen des Schröpfens zeigten sich auch auf Hauttemperatur und Blutdruck, was auf eine messbare physiologische Reaktion hindeutet.
Ähnliche Studien zeigten positive Ergebnisse bei Patienten mit Kniearthrose, Gürtelrose (Herpes Zoster), Gesichtslähmung und zervikaler Spondylose. Eine in PLOS One veröffentlichte Metaanalyse von 550 Studien kam zu dem Schluss, dass Schröpftherapie eine vielversprechende Behandlung für diese schmerzhaften Erkrankungen sein könnte.
Die praktischen Grundlagen der Schröpftherapie
Schröpftherapie wird von Sporttrainern oft als myofasziale Entspannungstherapie bezeichnet. In der traditionellen chinesischen Medizin bestehen Schröpfköpfe hauptsächlich aus Glas. Vor dem Aufsetzen wird die Haut mit Öl eingerieben, um die Reibung zu minimieren. Der Sog entsteht durch Erhitzen eines alkoholgetränkten Wattebauschs im Inneren des Schröpfkopfs. Dadurch wird Sauerstoff verbraucht und beim Aufsetzen auf die Haut ein Vakuum erzeugt.
Die Schröpfköpfe können drei bis fünf Minuten lang an Ort und Stelle belassen oder sanft bewegt werden, um einen Effekt zu erzielen, der einer Tiefengewebsmassage ähnelt. Schröpfspuren verschwinden in der Regel innerhalb weniger Tage.
Stärkung des Immunsystems
Forschungen von Dr. Leonid Kalichman, außerordentlicher Professor für Physiotherapie und Rheumatologie an der Ben-Gurion-Universität des Negev, legen nahe, dass Schröpfen das Immunsystem stimuliert. Durch die Induktion lokaler Entzündungen kann Schröpfen die Produktion von Zytokinen fördern, Proteinen, die die Immunreaktion modulieren. Seinen Arbeiten zufolge aktiviert diese Therapie auch mechanosensitive Fasern, die zur Schmerzlinderung beitragen.
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